Schon ziemlich schnell ist unser Zero Day am Ende. Wir haben Essen besorgt, die Hiker Boxen durchsucht und ich hab mir ein Resupplypaket nach Kennedy Meadows geschickt. Am Abend treffen wir noch einige Hiker, die einen Tag hinter uns sind. Irgendwann gehen wir zurück in die Zelte.

Am nächsten Morgen nehmen wir ein schnelles Frühstück ein und gehen los. Wir machen noch einen Stopp beim Bäcker und ich kaufe mir ein paar Leckereien. Dann versuchen wir zum Devils Slide Trail zu hitchen. Sekunden später taucht ein uns bekannter Van auf und wir werden wieder einmal vom Hiker Shuttle mitgenommen. Am Parkplatz angekommen wandern wir sofort los. Der Trail ist sehr steil und anstrengend. Nach ein paar Meilen bringt er uns zurück auf den Pacific Crest Trail und zwar an die Stelle, wo die Fire Closure endet. Wir gehen weiter und nehmen irgendwann die Abzweigung zum Mt. San Jacinto. Der Gipfel ist eigentlich nicht Teil des Pacific Crest Trails, aber viele Hiker gehen den Umweg zum 3302 Meter hohen Gipfel. So auch wir. Dr Anstieg ist wahnsinnig anstrengend. Es geht steil bergauf und ich komme sehr ins keuchen. Wir steigen immer weiter den Berg hinauf. Es ist verrückt, wir sind mitten in der Wüste und plötzlich ist hier alles voller Pinien. Der Weg wäre sicher schön, wenn er nicht so Kräfte zehrend wäre. Aber irgendwann erreichen Mike und ich den Gipfelgrat. Wir steigen die letzten Meter empor und dann bin ich endlich da. Der höchste Gipfel der Region bietet mir eine Sicht wie aus dem Flugzeug. Es ist Wahnsinn! In der einen Richtung erstreckt sich die Wüste, in der anderen sehe ich ein Meer aus Wolken.

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An manchen Stellen liegt sogar Schnee! Nach und nach erreichen immer mehr Bergsteiger den Gipfel und schließlich wird es hier oben richtig voll. Wir bleiben ein paar Stunden und genießen die fantastische Aussicht. Am späten Nachmittag machen wir uns an den Abstieg. In der Nähe einer Quelle kommen wir wieder auf den Pacific Crest Trail. An der Quelle tanken wir nochmal Wasser auf für die nächsten 20 Meilen und dann geht die Odyssee los. Es geht ständig bergauf und bergab, von unten rücken die Wolken bedrohlich näher. Das gibt ein faszinierendes Bild ab.

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Auf einmal sind wir mitten in den Wolken. Es stürmt und ist saukalt. Wir sehen die Nacht schon ungemütlich werden. Schließlich finden wir aber doch ein Plätzchen. Müde fallen alle in die Zelte.

Am nächsten Tag steht uns ein langer Abstieg bevor. Fast 3000 Meter! Es ist mega anstrengend. Die schöne Sicht entschädigt aber einigermaßen.

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Um den Mittag rum passiere ich die 200 Meilensteine. Wieder hundert Meilen geschafft! Ich mache eine schöne Pause und esse Kuchen und eine frische Orange. Dann gehe ich weiter immer dem Tal entgegen. Ich trete beinahe auf eine Schlange, sehe sie aber im letzten Augenblick. Es ist super stürmisch, was das Wandern erschwert. Irgendwann erreiche ich schließlich das Haus von Ziggy and the Bear, zwei Trail Angeln, bei denen man im Garten schlafen kann. Es stürmt und zwar das ganze Jahr über. Heftig! Wir essen Pizza, duschen und hängen ab. Jetzt wird es langsam dunkel und alle legen sich im Matratzenlager bereit. Morgen geht’s weiter in Richtung Big Bear Lake.

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