Dies ist der erste Teil einer Reihe, die ich in Zukunft hier auf ledertramp.de veröffentlichen werde. In dieser Reihe will ich dir den Einstieg in das Thema Trekking erleichtern. Ich werde dir alles erklären, was du wissen musst, um deine erste Tour erfolgreich zu bestreiten. Das heißt ich gebe dir Tipps zur Wahl des Ziels oder zur richtigen Ausrüstung. Außerdem gebe ich dir ein paar wichtige Ratschläge, die dir das Leben auf Tour erleichtern werden.

Du bist schon erfahrener Trekker? Dann genieße ein paar Erinnerung an deine ersten Tage in der Szene. Viel Spaß beim Lesen!

Im ersten Teil von Trekking für Einsteiger geht es um das Wichtigste: Die Wahl der richtigen Route. Denn was nützt es, wenn du perfekt für eine Trekkingtour in Nepal ausgerüstet bist, dann aber nach Mallorca fährst? Richtig, gar nichts.

Daher ist es wichtig, dir zunächst Gedanken über dein Ziel zu machen. Wo willst du hin? Erst wenn du dir darüber im Klaren bist, kannst du über die nötige Ausrüstung nachdenken.

Zunächst einmal kann man das Trekking in zwei grobe Bereiche teilen: Das Hüttentrekking und das Zelttrekking.

 

Bakken Lysefjord 

Hüttentrekking – der sanfte Einstieg ins Trekking

Beim Hüttentrekking wanderst du, wie der Name schon sagt von Hütte zu Hütte. Abends verbringst du ein paar gemütliche Stunden mit anderen Wandern bei einem guten Essen und einem kühlen Getränk. Du plauderst, liest im Hüttenbuch, vielleicht hat die Hütte sogar eine Sauna und du schwitzt dich gesund. Auf Hüttentouren ist vieles möglich.

Wenn dann die Nacht hereinbricht ziehst du dir eine leichte Daunenjacke über und beobachtest den Untergang der Sonne. Danach verkriechst du dich frisch geduscht ins Matratzenlager oder sogar in dein Einzelzimmer.

Es gibt zwei Arten des Hüttentrekkings. Das „übliche“ Hüttentrekking dient eher der Erholung. Du wanderst mit einem vergleichsweise leichten Rucksack mit Tagesproviant und einem leichten Hüttenschlafsack von Punkt zu Punkt.

Am Ende jeder Tagesetappe kommst du in einer bewirtschafteten Hütte oder Pension unter. Das hat den großen Vorteil, dass du dir um Dinge, wie Verpflegung und Wetter keine Gedanken machen musst. Du kannst einfach den Tag genießen mit der Sicherheit im Kopf, dass du abends ein warmes Bett und gutes Essen hast.

 

Hüttentrekking eignet sich für Einsteiger mit stabilem Budget

Diese Art des Trekkings ist besonders gut für Einsteiger geeignet. Zum einen brauchst du weniger Ausrüstung als fürs Zelttrekking. Alles was du wirklich unbedingt brauchst sind Rucksack, Hüttenschlafsack und gute Schuhe fürs Trekking.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Wege, die an ein Hüttennetz gebunden sind oft sehr gut ausgebaut und markiert sind. Wenn du also als Anfänger Angst davor hast dich zu verlaufen, sind bekannte Hüttenwege sehr zu empfehlen. Auch für Kinder sind Hüttentouren oft gut geeignet.

Natürlich gibt es auch Nachteile. Diese Art des Trekkings ist in der Regel sehr teuer. Die Hüttenübernachtungen und die dortige Verpflegung kosten viel Geld. Außerdem geht das Wildnis-Feeling leicht verloren, wenn man abends Wlan, Fernseher und Dusche hat.

Trotzdem ist das Hüttentrekking gerade für Umsteiger zu empfehlen. Viele sind sich anfangs nicht sicher, ob sie es „in der Wildnis“ aushalten. Ein langsamen Rantasten an das Leben und Reisen in der Natur kann nicht schaden!

 

Interessiert? Hüttentouren gibt es fast überall

Wenn dich das Geld und der Komfort nicht abschrecken, findest du schon in Deutschland eine Menge Wege, die du als Hüttentour machen kannst. Wahrscheinlich gibt es sogar bei dir ganz in der Nähe einen dieser Wanderwege.

Bekannt sind zum Beispiel die Wege, die mit dem Prädikat Top Trails of Germany ausgezeichnet sind. Das ist eine Auszeichnung für Trekkingpfade, die anhand verschiedener Kategorien verliehen wird. Zu diesen Wegen gehören zum Beispiel der Eifelsteig, in Westdeutschland, oder der Westweg im Schwarzwald.

Diese Wege sind allesamt gut für Einsteiger geeignet. Nach jeder Etappe erreicht man einen Ort, wo man Unterkunft finden kann, meist in kleinen Pensionen oder Hotels. Die Wege sind sehr gut ausgeschildert und es sind zahlreiche Informationen, Karten und Wanderführer darüber erhältlich. Auf diesen Wegen kann man meist Trekking mit Kultur verbinden. Häufig führen die Wege entlang von Denkmälern, Ruinen, Klostern oder sonstigen Sehenswürdigkeiten.

Wer es etwas urtümlicher will, der sollte für seine erste Hüttentour allerdings lieber eine einsamere Gegend als Deutschland wählen.

Hüttentrekking ist auch in den Alpen sehr gut möglich. Die Alpen bieten ein großes Hüttennetz. Viele Einsteiger machen zum Beispiel eine Alpenüberquerung als Hüttentour. Das klingt erstmal schwierig, aber das ist es eigentlich gar nicht. Die bekannteste Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran ist zum Beispiel eine viel begangene Route, die auch Kinder schaffen können. Tagsüber wandern durch die schöne Bergwelt, abends bei rustikalem Mahl den Sonnenuntergang genießen. Das ist möglich wenn man eine Hüttentour in den Alpen macht.

Aber auch in anderen Ländern sind Hüttentouren möglich. In der Türkei gibt es zum Beispiel auf dem Lykischen Weg die Möglichkeit immer wieder in kleinen Pensionen unterzukommen. Auch in den Ländern des Balkans findet man Wanderwege, die man als Hüttentour machen kann. In Großbritannien kann man Wege wie den Southwest Coast Path als Hüttentour wandern und die örtlichen Bed&Breakfast Hotels nutzen. Die Möglichkeiten sind schier unendlich. Man kann festhalten, dass es fast überall, wo Wanderwege in Gegenden verlaufen, die nicht allzu abseits liegen, Möglichkeiten für Hüttentouren gibt.

Kommen wir zum Trekking in Skandinavien. Auch hier gibt es einige Routen, die das Hüttentrekking ermöglichen und gleichzeitig für Anfänger sehr gut machbar sind.

Besonders Norwegen hat ein großes Hüttennetz. Der Standard kann dabei sehr variieren. Manche Hütten sind einfache Holzhäuser mit Stockbetten, andere sind luxuriöse, bewirtschaftete Blockhäuser. Die Möglichkeiten sind hier beinahe unendlich.

Einige dieser Hütten sind offen zugänglich. Es gibt verschiedene Preisstaffeln für die Übernachtungen, je nachdem wie alt man ist und ob man Mitglied im norwegischen Wanderverein ist. Bezahlt wird per Kreditkarte und Formular, welches in den Hütten in einen Briefkasten geworfen wird. Andere Hütten sind verschlossen und man muss vor der Tour bei eben diesem Verein einen Schlüssel bestellen, der dann für alle Hütten einsetzbar ist. Die Hütten bieten zum Teil auch Verpflegung zum Kauf an. Auch hier wird per Briefkasten bezahlt.

Källtorp TjustledenEinige Gegenden in Skandinavien bieten auch kostenlose Hütten an. Diese werden meistens vom örtlichen Jagd- oder Angelverein gepflegt und sind meist klein, aber in gutem Zustand. Diese findet man aber eher in unbekannteren Gegenden.

Der Unterschied zwischen dem Hüttentrekking in Norwegen und dem in den Alpen oder in Großbritannien ist die Abgeschiedenheit. Die Hütten liegen teils sehr, sehr weit weg von der Zivilisation und sind nur zu Fuß zu erreichen. Du wirst also das Wildnis-Feeling hier nicht vermissen. Du kannst eine mehrwöchige Hüttentour machen ohne ein Fahrzeug zu sehen. Es kann sogar vorkommen, dass du einige Tage lang keine anderen Menschen siehst. Das ist in vielen Teilen Europas undenkbar.

 

Hüttentrekking find ich gut – und jetzt?

Du findest das hört sich alles ganz gut an? Sicher bist du jetzt durch die Fülle der Möglichkeiten etwas überfordert. Du musst dir jetzt überlegen, was du dir für deine Tour wünschst.

Schritt 1:
Überlege dir, ob du gerne viele andere Wanderer treffen möchtest, oder ob du lieber etwas einsamer wandern willst.

Schritt 2:
Überlege dir, welche Natur du auf deiner Wanderung erleben möchtest. Berge? Seen? Wälder?

Schritt 3:
Überlege dir, was du für deine Tour ausgeben möchtest. Bedenke die Kosten der Hütten, Verpflegung, Anreise.

Schritt 4:
Überlege dir, welchen Hüttenstandard du haben möchtest. Alt und urig, oder modern mit Dusche, Wlan usw.

Schritt 5:
Suche nach der passenden Tour!

 

Es ist nicht schwierig, das richtige Wandergebiet zu finden, wenn du dir einmal im Klaren bist, was du möchtest.

Ein Beispiel: Du möchtest möglichst einsam durch raue Natur wandern, gerne ein wenig Abenteuer dabei. Das Budget ist mittelmäßig. Eine Hüttentour in Skandinavien wäre optimal!

Du möchtest gerne auf Gleichgesinnte treffen, gutes Essen zu dir nehmen und abends entspannt auf der Hüttenterasse sitzen. Du solltest dir definitiv Wanderpfade in den Alpen ansehen!

Du siehst also, es kann so einfach sein!

Wenn du weitere Fragen hast, dann kontaktiere mich gerne, oder hinterlasse einen Kommentar!

Du hast gemerkt, dass das Hüttentrekking dir zu wenig Abenteuer ist? Du wünscht dir endlose Freiheit und Unabhängigkeit in ursprünglicher Natur? Dann dürfte dich das Zelttrekking interessieren. Mehr darüber im nächsten Artikel von Trekking für Einsteiger!